Mahbubeh N. wuchs in den 60ern und 70ern in Teheran im Iran auf. Nachdem sie dort in den 80ern gedrängt wurde, eine Familie zu gründen, flüchtete sie in den 90ern mit ihren drei Söhnen nach Deutschland. In Teheran konnte sie nicht bleiben, da sie politisch aktiv und bei einer Flugblatt-Aktion aufgeflogen war, verfolgt wurde und sich schließlich verstecken mußte.
Mojtaba, Masoud & Milad Sadinam: „Unerwünscht. Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre Deutsche Geschichte.“ Piper Verlag München, 2014
Im Ethik-Unterricht der Q3 wird das Thema Recht und Gerechtigkeit verhandelt. Dass legales Recht nicht immer legitim ist, wird am Deutschen Asylrecht besonders deutlich. Ein Q3-Ethik-Kurs betrachtete und diskutierte das Videoportrait von Mahbubeh Niapir und lernte dadurch ihre Geschichte kennen. Anschließend erfuhren die Schüler:innen mehr darüber: Sie lasen Passagen des Buches „Unterwünscht“, das die Söhne Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam 2014 geschrieben haben. Anschließend war der älteste Sohn, Mojtaba zu einem Interview im Unterricht.
Nicht alle Menschen werden als Asylsuchende anerkannt, einige werden wieder in ihre Heimatländer abgeschoben. Nicole Frölich ist Bereichsleiterin der Wohnungsnotfallhilfe in Darmstadt, Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der Grünen. Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit war ihr erster Beruf in den 90ern als Sozialarbeiterin die Betreuung dieser Menschen in einem Abschiebegefängnis. In diesem Video erinnert Sie sich an ihren Start ins Berufsleben
Unerwünscht
Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam wachsen im Iran der 1980er Jahre als Kinder regimekritischer Eltern auf. Als ihre Mutter (Video Oben) bei einer verbotenen Flugblattaktion aufliegt, müssen sie untertauchen und fliehen im Sommer 1996 mit Hilfe eines Schleppers nach Deutschland. Sie landen in einem Auffanglager bei Münster. Doch ihr Asylantrag wird abgelehnt und sie werden zur sofortigen Ausreise aufgefordert. In „Unerwünscht – Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte“ schreiben die Brüder über ihre Flucht, den langen Kampf mit den Behörden und ihren Wunsch endlich in Deutschland anzukommen. Trotz aller Rückschläge gelingt ihnen der Sprung aufs Gymnasium mit Einser-Abitur und anschließender Eliteuniversität. Lange sollten sie abgeschoben werden, heute gelten sie als Vorzeigemigranten. Gerade aufgrund dieser scheinbaren Erfolgsgeschichte möchten sich die Brüder nicht instrumentalisieren lassen.

